Vor gut sechs Monaten begannen im Büro der Geschäftsführung die ersten Gespräche zur Vorbereitung einer Feuerwehrübung auf dem Gelände unserer Einrichtung. Im Vorfeld hatte unser langjähriger Mitarbeiter Hans Fuhrmann, der das Thema Brandschutz und Verhalten im Brandfall zu seiner persönlichen Angelegenheit machte, die ersten Kontakte zur Malscher Feuerwehr angebahnt. Die Kommandanten der Feuerwehr Malsch waren daran interessiert, einen für Übungszwecke geeigneten Gebäudekomplex zu finden, an dem sie ihre Fähigkeiten der Brandbekämpfung einüben und ihre Feuerwehrfrauen und -männer schulen konnten.
Bei einem Gang durch das Gelände wurden die verschiedenen Häuser besichtigt und nach ihrem Potenzial zur Durchführung einer Übung eingeschätzt. Schnell war klar, dass sich das Gebäude der Schule mit den darüber liegenden Wohngruppen und seinen verschiedenen Ebenen am besten eignen würde. Erste Vereinbarungen wurden getroffen und ein weiteres Treffen ausgemacht.
Am 13.06.24 fand dieses Treffen nun statt. Die ausgesuchten Gebäude und Räumlichkeiten wurden nochmals besichtigt und Pläne für die konkrete Durchführung beschlossen. Der Werkraum im unteren Teil der Schule wurde als Einsatzort ausgewählt. Mehr wurde nicht verraten. Als Tag für die Übung wurde der 19.06. um 19 Uhr vereinbart.
Das ganze Waldhaus fieberte dem Ereignis entgegen.
Gegen 18.15 Uhr trafen die beiden Ausbilder bei uns ein. Letzte Vorbereitungen wurden getroffen. Zwei lebensechte Puppen wurden in den Werkräumen platziert. Eine Nebelmaschine kam zum Einsatz. Schnell waren die Umrisse der Räume nur noch schemenhaft zu erkennen. Die Sicht war sehr eingeschränkt, das Atmen fiel zunehmend schwerer.
Jetzt wurde der Notruf abgesetzt: Brand in der Waldhausschule!
Innerhalb kürzester Zeit waren die Sirenen der Feuerwehr zu hören. Nach und nach trafen die Fahrzeuge der Feuerwehren aus Malsch, Sulzbach und Waldprechtsweier ein. Die Fahrzeuge wurden um das Gebäude platziert, Schläuche ausgerollt und an den Hydranten angeschlossen. Aufmerksam wurde das Treiben der Feuerwehr von den Kindern und Jugendlichen der Einrichtung verfolgt.
Ein Trupp von Feuerwehrleuten mit Atemschutzmasken betrat die Räumlichkeiten der Schule und bahnte sich einen Weg zum vermeintlichen Brandherd. Die “ohnmächtigen Personen” wurden schnell gefunden, gemeinsam geborgen und ins Freie transportiert. Jetzt begann die Bekämpfung des „ausgebrochenen“ Feuers. Der Ruf „Wasser marsch“ wurde von Feuerwehrmann zu Feuerwehrmann weitergetragen und die Ventile geöffnet. Schnell war das Feuer eingedämmt und eine Ausbreitung auf andere Wohneinheiten verhindert. Ein zweiter Trupp durchsuchte zeitgleich den gesamten Komplex nach weiteren Personen. Da waren auf einmal laute Hilferufe zu hören. Auf dem Dach der Schule hatte sich “ein Schüler der Einrichtung” in Sicherheit gebracht. Eine große Leiter wurde aufgestellt und der Schüler vom Dach gerettet.
Noch einmal wurde sichergestellt, dass sich keine weiteren Personen im Gebäude und den anliegenden Wohngruppen aufhielten. Dann wurde die Übung für beendet erklärt.
Es folgte eine intensive Auswertung und nach einer kleinen Stärkung durch die Küche der Einrichtung, aufgeräumt. Alle Schläuche wurden aufgerollt, die Fahrzeuge beladen und dann ging es zurück zur Feuerwehrzentrale.
Das Waldhaus Malsch bedankt sich bei der Feuerwehr für den tollen Einsatz und zollt den Männern und Frauen großen Respekt für ihren Einsatz.