Tiergestützte Pädagogik

 

Die Kinder, die zu uns an den Stall kommen erfahren unmittelbar, wie ihre Zuwendung in Form von Futter und Wasser dem Tiere Freude und Wohlsein bereiten.  Sie erleben, wie Tiere sich über Futtergaben und Streicheleinheiten freuen und dies auch zum Ausdruck bringen. Sie erleben an den verschiedenen Tieren von der Geburt bis zum Alt werden, wie Tiere sich und ihre Bedürfnisse verändern. Die leuchtenden Augen der Kinder, wenn kleine Hühner aus den Eiern schlüpfen, ist dafür ein deutliches  Zeichen. Sie nehmen war, dass alte Tiere eine andere Pflege benötigen als junge Tiere. Sie lernen neben der Freude am Tun auch Mitgefühl für Schwächere kennen.

Kinder und Jugendliche können sich am Stall neu erleben, wenn sie einander helfen. Jeder kann sich mit seinen Kräften einbringen. Jedes Kind erlebt sich als selbstwirksam. Die Kinder erleben, dass sie im Kleinen mitgestalten können.

Gemeinsames Arbeiten wie Stall misten oder Zäune reparieren verbindet, macht Spaß, auch wenn es mal anstrengend ist. Danach stolz auf das geleistete Werk zu sein ist ein gutes Gefühl.

Das Konzept der tiergestützten Pädagogik beruht auf einer Synthese aus systemischer Pädagogik, Begegnungsfreude, Körperarbeit, Erlebnispädagogik  und sozialer Gruppenarbeit.

Am Stall helfen die Kinder unserer Einrichtung alleine oder in kleinen Gruppen  gemeinsam der Fachkraft bei der Pflege und Versorgung der Tiere. Die Tiere müssen mit Futter und Wasser versorgt werden. Der Stall muss ausgemistet werden, die Pferde müssen auf die Koppel und abends zurück in den Stall gebracht werden. . Die Kinder lernen die Bedürfnisse der verschiedenen Tiere kennen. Sie erfahren, dass der Mensch Verantwortung für das Tier, dass ihm anvertraut ist übernommen hat. Sie lernen, wie sich die Bedingungen im Jahreslauf verändern und stellen sich darauf ein.

 

Reittherapie

Das Therapeutische Reiten ist eine Methode, die alle Sinne und viele Lebensbereiche anspricht. Dabei steht nicht die reiterliche Ausbildung im Mittelpunkt, sondern die individuelle Förderung des Kindes/Jugendlichen durch die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten  des Pferdes.

Es wird mit dem freilaufenden Pferd vom Boden aus gearbeitet, es werden Gruppen-und Bewegungsspiele, Partner-, Entspannnungs- und Wahrnehmungsübungen auf und mit dem Pferd gemacht.

Pferde nehmen die Kinder bedingungslos an. Ein Kind, das behutsam und respektvoll auf ein Pferd zugeht, wird reich belohnt. Es kann sich an das Pferd kuscheln, mit ihm schmusen und reden.   Pferde hören zu, unterbrechen nicht, verstehen nichts falsch, bewerten nicht. Das sind häufig neue gute Erfahrungen für die Kinder.

Die heilpädagogische Förderung mit dem Pferd

Alle Sinne des Menschen werden angesprochen, gefordert und gefördert.

Das Getragen werden vom Pferd vermittelt eine ursprünglichste Beziehungserfahrungen, die Körperwärme des Pferdes vermittelt ein Gefühl der Geborgenheit.

Das heilpädagogische Reiten bietet den Vorteil eines dichten Realitätsbezugs, unter Einbeziehung einer naturnahen Umwelt.

Es steht kein Therapiecharakter im Vordergrund, der Antrieb entsteht aus eigener Freude am Umgang mit dem Pferd.

Das durch weitere Übung immer stärker ausgeprägte Gefühl der Übereinstimmung der eigenen Bewegungen mit denen des Pferdes vermittelt ein Körperbewusstsein und das Gefühl des Einklangs mit sich, dem Pferd und der Umwelt.  Die Kinder und Jugendlichen können Kraft und Lebensfreude schöpfen, dass gerade traumatisierte Klienten dringend benötigen.