Wohngruppe Steinadler in Coronazeiten

Bedingt durch die momentane Situation halten wir uns im Waldhaus an strenge Vorsichtsmaßnahmen. Diese beinhalten auch, das Gelände nur in dringenden Fällen zu verlassen, daher verbringen wir viel Zeit in der Gruppe und auf dem Gelände.

Die Jungen sind sehr tapfer und ziehen mit uns an einem Strang, weshalb der Zusammenhalt sehr bemerkenswert ist. Besonders beliebt sind zurzeit Spiele am Tisch. Am liebsten wird jedoch das Kultspiel Monopoly bevorzugt.

Verschiedenste Mal- und Bastelangebote bringen Farbe in den Alltag. Auch das großzügige Außengelände bietet genug Möglichkeiten zur Freizeitbeschäftigung und zu pädagogischen Einheiten. Die Jugendlichen fahren sehr gerne Fahrrad, Skateboard und Roller und üben dabei Tricks ein. Auf unserem Bolzplatz und in der Halle wird fleißig gekickt. Außerdem gibt es ja auch noch den Stall, den Spielplatz sowie den Basketballplatz, sodass es auch draußen genug Möglichkeiten zum Abstandhalten gibt.

 

Im Wald wird dann gerne am Bach gespielt oder als Gruppe verschiedene Fang- und Suchspiele. Durch Impulse, bei welchen die Sinne angesprochen werden, regen wir das Bewusstsein der Jungen an.

Wir genießen die gemeinsame Zeit in dieser Lage, freuen uns aber auch wieder auf regelmäßige Heimfahrten und Ausflüge.

Die Turmfalken in Zeiten von Corona

Wir, die Mitglieder der Turmfalken-Gruppe, haben die viel freie Zeit während der Corona-Krise dazu genutzt, unsere Natur besser kennenzulernen. Das Waldhaus ist ja unweit eines Waldes gelegen, den wir voller Tatendrang abenteuerlustig erkundeten. Dem einen oder anderen Jungen unserer Gruppe wurde nun erst bewusst, was für ein herrliches Stück Natur sich in unserer unmittelbaren Nähe befindet. Die Mitglieder unserer Gruppe bauten, begleitet und angeleitet durch die Erzieher, beispielsweise einen Staudamm. Aus Styropor bastelten wir beeindruckende Schlachtschiffe, die dann auf dem Bach, der durch das Wäldchen fließt, auf die Reise geschickt wurden. Wir spielten ein „Waldsuchspiel“, bei dem die Teilnehmer zum Beispiel in einem vorgegebenen Zeitrahmen den rundesten Stein, das größte Blatt oder den längsten Stock finden mussten. Auch unternahmen wir längere Wanderungen und Streifzüge durch die Natur, wo wir etliche interessante Dinge entdecken konnten.

Als der Wald vollständig erkundet war, entdeckten wir das Fahrrad als willkommene Abwechslung und als praktisches Fortbewegungsmittel für uns. Die meisten Kinder der Gruppe besitzen ein eigenes Fahrrad, außerdem gibt es mehrere Gruppenräder, die man sich ausborgen kann. Mit den Rädern fuhren die Kinder gerne den großen Hof ab und wer sich traute bzw. wem es die Erzieher zutrauten, konnte sein Geschick an der Rampe zeigen, über die tolle Sprünge vollführt wurden. An den zum Glück selten auftretenden Regentagen haben wir uns die Zeit auch mit Karten- und Gesellschaftsspielen vertrieben. Einige Mitglieder der Gruppe entdeckten außerdem das Puzzeln für sich, sodass viele beeindruckende Kunstwerke, bestehend aus bis zu 500 Teilen, entstanden sind. Es war beeindruckend zu sehen, mit welcher Ruhe und Hingabe der eine oder andere  sich diesem neuen Hobby widmete. Die fertigen Puzzles haben wir dann aufgeklebt, gerahmt und als dekorative Kunst in den Zimmern der Erbauer angebracht.

Immer freitags hatte unsere Gruppe die Möglichkeit, die Turnhalle der Waldhausschule aufzusuchen. Dort spielten wir nicht nur Fußball und Basketball, sondern bauten aus Sprungkasten und Matten eine Räuberhöhle. Dies machte nicht nur den jüngeren Kindern großen Spaß.

Abschließend bleibt festzustellen, dass die Corona Zeit bei uns Vieles ist, nur nicht langweilig!

Ruhe im Wald 2.0

In Zeiten der Pandemie fällt vieles aus, was normalerweise auf dem Aktivitätsprogramm einer Wohngruppe steht: Ausflüge, Schwimmbadbesuche und dergleichen mehr. Wie wohl die meisten Menschen fragte sich auch die Gruppe Bärenhöhle: Was tun, wenn man „nirgends“ hin kann?

Das Waldhaus hat eine durchaus privilegierte Lage, die dem Namen unserer Einrichtung absolut gerecht wird: es liegt direkt am Wald. Mal wird er mehr, mal weniger genutzt. Doch gerade in der aktuellen Situation liegt er wieder stärker im Focus – und manchmal eröffnen sich auch nach vielen Besuchen noch neue Facetten.

An einem Tag der letzten Wochen wurden spontan auch Hängematten eingepackt. Nachdem die „perfekten“ Bäume gefunden waren, konnte schon bald mit den Hängepartien begonnen werden. Einige pfiffige Jungs hatten sich zudem noch Lesematerial mitgenommen. Und was soll man sagen: die- sozusagen doppelte- Ruhe funktionierte hervorragend. Im ohnehin schon friedlichen Wald war es für die Jungs ungewohnt erholsam, sich einer Lektüre zu widmen zu können, ohne gestört zu werden. Manchmal braucht es nicht viel, um entspannen zu können. Vielleicht werden die Hängematten nun ja öfter eingepackt.

“Revival“ eines alten Trends – FINGERBOARDING – bei den Bachkrebsen

Die 8 – 10 Zentimeter langen Mini-Skateboards werden mit dem Zeige- und Mittelfinger „gefahren“. Mit koordinierten Bewegungen können Tricks gemacht werden, die auch mit echten Skateboards möglich sind.

Über den Internet-Gebrauchtmarkt und den Bekanntenkreis organisierte ein Betreuer gut erhaltene Fingerboards und diverse Ersatzteile, die günstig abzugeben waren und teilweise sogar gespendet wurden – „ist ja für einen guten Zweck“.

Nachdem die Jungs nun mit der Hardware ausgestattet waren, fehlte noch eine geeignete Fläche um das Können zu testen und es nach und nach auszubauen. So kam die Idee einen Fingerboard‑Skatepark zu bauen – von Grund auf nach eigenen Vorstellungen und Wünschen gestaltet. Nach einer Ideensammlung mithilfe vergleichbarer Projekte begann der Bau der Half-Pipe. Als Material wurden im Baumarkt Zuschnittreste für kleine Eurobeträge gekauft und mit der Stichsäge weiterbearbeitet.

In den nächsten Wochen soll unser Skatepark weiterwachsen und auch zuletzt auch bemalt und mit stylischen Stickern beklebt werden.