Jahrestag “Waldhaus in der Pandemie“: GETRENNT und doch GEMEINSAM

Genau vor einem Jahr, am 16. März 2020, versammelte sich am Montagmorgen die Schulgemeinschaft in der Aula der Waldhausschule. Während alle öffentlichen Schulen am kommenden Tag schließen würden, sollte bei uns eine besondere Beschulungsform mit den „Los Wochos Coronos“ starten. Dazu durften alle Jungs ihre Ideen einbringen, damit die Schulzeit leichter und attraktiver würde. „Jogginghosen- und Kaugummitage“, „Pizza und Waffeln für alle“ aber auch „Dunkelverstecken im ganzen Schulhaus“, „Spiel- und Schachturniere“ sowie „Grillen“ waren gewünscht. Als Schulleiterin Ursula Grass um 8 Uhr verkündete, dass in Stadt und Landkreis gerade mal 29 Menschen an COVID 19 erkrankt waren hätte keiner geahnt, dass bereits um 11 Uhr die Nachricht über den ersten Coronafall in der Waldhausschule eintreffen würde.

Somit startete die Pandemiezeit im Waldhaus mit zwei erkrankten Lehrerinnen, einer Kinder-Quarantänegruppe und Homeschooling, da alle Lehrer für 10 Tage vom Gesundheitsamt  in häusliche Isolation geschickt wurden.

Innerhalb weniger Stunden gelang es, durch engagierte Erzieher*innen eine Betreuung für die Quarantänegruppe auf die Beine zu stellen und die Fernversorgung durch die Schule mit Unterrichtsmaterialien zu organisieren.

Zehn Tage später startete dann das mittlerweile sehr bewährte Beschulungskonzept nach Heimgruppenzugehörigkeit, das während des gesamten ersten Lockdowns und nun auch wieder seit dem 15. Dezember durchgeführt wird. Dieses sehr aufwändige Beschulung sichert die Einhaltung der Kohorten und im Krankheitsfall die sichere Nachverfolgung von Infektionsketten.

Sowohl in Heim und Schule sind seit einem Jahr alle Kinder und Jugendlichen  nach Gruppen getrennt, nicht einfach für alle Erziehenden aber auch für die Kinder.  In der Schule halten die Kinder die AHA-H Regeln vorbildlich ein und an ihrem schulischen Lernen in extrem heterogenen Gruppen kann sich so mancher Schüler an öffentlichen Schulen ein Vorbild nehmen. Seit einem Jahr wird jede Klasse durchgehend, auch in den Pausen, von ihren Lehrern betreut um die Gruppenkonstanz sicher zu stellen. An das Tragen von  Masken haben sich längst alle „Waldhäusler“ gewöhnt, auch wenn die sicheren FFP2 Masken manchmal den Wunsch nach Durchatmen im wahrsten Sinne des Wortes verstärken.

Um an dieses nicht einfache Jahr rückblickend zu erinnern und die großartigen Leistungen unserer  Kinder,  Jugendlichen und Mitarbeiter*innen zu würdigen, versammelte  sich zum „Jahrestag“ die Schulgemeinschaft „getrennt und doch gemeinsam“   im Schulhof. Frau Grass bedankte sich von Herzen bei allen Kindern und Erwachsenen, Heimleiter Wolfgang Ihle betonte die tolle Arbeit in den Gruppen.

Als Frau Grass den im letzten Jahr erstellten „Wunschzettel“ hervorholte, war der Jubel groß. Mit Applaus und lauten Rufen wurden die drei beliebtesten Wünsche ermittelt, die in den nächsten 14 Tagen an der Waldhausschule realisiert werden sollen. Am Freitag geht es los mit einem „Pizzatag“ für alle und in der kommenden Woche gibt es einmal „Kaugummi satt“ sowie einen „Jogginghosentag“.

 

Herr Ihle freut sich schon auf den von ihm angekündigten Ausflug in den Europapark, wenn es das Infektionsgeschehen wieder zulässt.

„Getrennt und doch gemeinsam“, unter diesem  Motto  konnte die nicht einfache Arbeit im Waldhaus im letzten Jahr bewältigt werden. Freude, Mut und Zuversicht  zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen werden uns auch jetzt nicht verlassen.

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