Impfen? JA klar!

Als vollstationäre Einrichtung der Jugendhilfe sind die Mitarbeiter*innen sowohl im Heimbereich als auch in der Waldhausschule seit nunmehr einem Jahr einer ganz besonderen Situation ausgesetzt. Die Kinder und Jugendlichen kommen nicht nur aus der nahen Region sondern  auch aus Landkreisen, Städten und Bundesländern  mit teilweise hohen Inzidenzen. An den Wochenenden fahren viele Kinder nachhause, was die stete Gefahr der Viruseinschleppung mit sich bringt. Dank  guter Strukturen und   klarer Hygienekonzepte in Heim und Schule kann das Risiko eines Übergreifens einer potentiellen Infektion weitgehend verhindert werden. Seit März 2020 haben alle Heimgruppen keine Kontakte zueinander, während der Lockdowns wurden und werden auch in der Schule alle Schüler nach Heimgruppenzugehörigkeit unterrichtet und auch in den Pausen von ihren eigenen Lehrer*innen beaufsichtigt. Mittlerweile tragen nicht  nur alle Lehrer*innen dauerhaft sondern auch alle Erzieher*innen in den Gruppen Masken.  Selbst für  Kinder ab 10 Jahre gilt Maskenpflicht wenn der Mindestabstand unterschritten wird. CO2 Ampeln wachen in allen Räumlichkeiten über gute Luft.

Mit dem nun früheren Impfangebot für  Jugendhilfeinrichtung und Schule ist ein weiterer Schritt in Richtung Sicherheit getan.

Bereits zwei Tage nach Bekanntgabe erhielt  Gruppenerzieher Jonas Gerstner seine erste Impfung, die er nur mit geringen  Kopfschmerzen und ein wenig Abgeschlagenheit gut überstand. „Ich bin froh, dass ich nun endlich geimpft bin, macht es doch meine Arbeit in der Gruppe viel sicherer“, berichtet er.

 

 

Die Impfbereitschaft in der Einrichtung ist groß. Schulleiterin Ursula Grass, die am 6. März ihre erste Impfung erhält,  freut sich, dass fast alle Lehrer*innen bereits Impftermine ergattern konnten. Auch im Heim- und Therapiebereich müssen nicht mehr viele  Mitarbeiter*innen auf  ihre Termine  warten. Heimleiter Wolfgang Ihle, der für seine erste Impfung sogar nach Offenburg fährt, sieht endlich „ein Licht am Ende des Tunnels“ auf der Rückkehr in die Normalität.

Bis dahin ist es noch ein langer Weg, den alle tapfer  weiter gehen, sicher begleitet durch gute Maßnahmen und angstnehmende Gespräche. Schon längst hat die Geschäftsführung der Einrichtung auch Konzepte für den Infektionsfall erarbeitet und erste Schnelltests sowie Schutzausrüstung  (Anzüge, FFP2 Masken, Handschuhe und Face-Shields)  angeschafft.

Narri-Narro

Auch in der Corona-Zeit darf Fasching/Fasnet gefeiert werden- natürlich mit Abstand. Dazu hat sich  Lehrerin Monika Mößner kreative und lustige Spiele ausgedacht.

Wer hat schon einmal vegane Würstchen an zwei Enden eines 1,50 m langen Besenstiels geschnappt? Sehr witzig fanden  alle, dass man  sogar die Füße auf den Tisch legen durfte- auch die Lehrerin machte es vor.

So erlebten die Schüler der „Turmfalkenklasse“ nach der Arbeit an ihren Wochenplänen eine kleine lustige Party an ihrem letzten Schultag vor den wohlverdienten Ferientagen. Wir hoffen auf ein gesundes Wiedersehen!

Helau oder Faschingsgrüße aus der Schulküche

Auch die Pandemie hielt unseren Lehrerkollegen und  „Quarkbällchenspezialisten“ Stefan Stang nicht davon ab, seine traditionellen Leckereien am „schmutzigen“ Donnerstag für die gesamte Schulgemeinschaft  in der Schulküche herzustellen. Da die Schüler zur Zeit  nicht nach Jahrgangsklassen- sondern nach Wohngruppenzugehörigkeit unterrichtet werden, durfte  die „Fuchsbauklasse“ bei Produktion und Verteilung mitwirken. Dies gelang den Jungs trotz stundenlang blubbernden Öls unfallfrei und mit guter Laune  hervorragend.

Und hier nun das Rezept:

100 g Butter

125 g Zucker

2 Eier

1 Fl. Zitronenaroma

250 g Quark

400 g Mehl

1/2 Pck. Backpulver

6 El. Milch

1 l Öl

Aus den Zutaten einen Rührteig herstellen. Mit dem Löffel kleine Kugeln abstechen und vorsichtig in das erhitzte, sprudelnde Öl rutschen lassen. Dort garen lassen, bis die Quarkbällchen schön hellbraun sind.

Heiß in Zucker wälzen und dann auskühlen lassen!

Guten Appetit!

 

 

 

 

Schultüten für Lehramtsanwärter

Als privates SBBZ mit Förderschwerpunkt emotionale und soziale Entwicklung (ESENT) ist die Waldhausschule mittlerweile ein begehrter Ort für Lehramtsanwärter dieser Fachrichtung.

Im Februar 2020 durften die ersten beiden Referendarinnen hier starten: begrüßt wurden sie  mit liebevoll selbstgebastelten Schultüten und einer „Erstausstattung“ mit allen wichtigen Handouts zu Abläufen  in Schule und Heim.

Die Betreuung durch die Mentorinnen Anja Lorenz und Monika Rastatter war intensiv und aufwändig. Beide Sonderpädagoginnen kümmerten sich mit Herz und vielen praktischen Hinweisen weit über das übliche Maß hinaus um „ihre Referendarinnen“. Glücklich konnten sich alle Beteiligten schätzen, dass  während des ersten Lockdowns die Beschulung nach „Gruppenklassen“ in der Waldhausschule installiert wurde. Somit kamen die jungen Lehrerinnen in den Genuss unersetzlicher Erfahrungen und konnten gleichzeitig ihre Unterstützung in diesem sehr aufwändigen System zugunsten unserer Schüler einbringen.

Die Tradition der Schultütenübergabe wurde  jetzt im Februar wiederholt: diesmal führten die ersten Lehramtsanwärterinnen die schöne Basteltradition weiter, so dass Schulleiterin Ursula Grass die zwei „neuen“ ReferendarInnen nicht nur mit eigenen Waldhausschul-Emailadressen sondern auch „bunt“ begrüßen konnte.  Diese beiden jungen KollegInnen kommen ebenfalls in den Genuss des Präsenzunterrichts, der in der Waldhausschule für vollstationäre Schüler durchgeführt werden kann.

 

 

Gute Luft für alle Gruppen- CO2 Ampeln im Waldhaus

Nachdem der Einsatz von CO2 Ampeln in allen Klassenräumen der Waldhausschule sowie im Konferenzraum der Einrichtung von allen Beteiligten schon seit einigen Monaten sehr geschätzt wird, konnte die Geschäftsführung mittlerweile auch alle Heimgruppen mit den Signalsystemen ausstatten.

So werden alle Kinder, Jugendliche und MitarbeiterInnen mit einem Signalton und einem gelben Smiley an das wichtige Stoßlüften erinnert. Auch wenn es manchmal lästig erscheint, ein Spiel unterbrechen zu müssen, ist doch nun jede Gruppe auf der sicheren Seite, was gute Luft angeht.

 

Bei Hilfeplangesprächen mit Eltern und Jugendämtern, die im großen Konferenzraum natürlich unter sicherem  Abstand und mit Masken stattfinden, bewunderte schon mancher Gast das hilfreiche Ampelsystem.

Auch Heimleiter Wolfgang Ihle darf sich nun über eine eigene Ampel in seinem Büro freuen. Ein  räusperndes Schmunzeln über das unerwartet häufige Lüften huscht ihm jedoch immer wieder über das Gesicht: alles im grünen Bereich!

 

 

Verlängerung der Auszeichnung: Schule aktiv für UNICEF

Gute  Nachrichten gab es gleich zu Anfang des Jahres: die Waldhausschule Malsch erhielt eine weitere Verlängerung der Auszeichnung zur „Schule aktiv für UNICEF“.

Mit großer Freude entrollten die Schülersprecher Alexander und Furkan das neue Banner zusammen mit ihrem UNICEF-Coach, Schulleiterin Ursula Grass. Der 8-jährige Noah unterstreicht die Begeisterung der jüngeren Schüler mit einem Kinderrechte-Plakat.

Aus der diesjährigen Urkunde ein Auszug:

“ Die Waldhausschule führt seit 2007  viele tolle Aktionen auch zusammen mit der UNICEF AG Karlsruhe durch und begeistert so viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene für die Kinderrechte. Auch im letzten Jahr trotz Einschränkungen durch die Pandemie wurden nicht nur über viele  phantasievolle Arten Spenden gesammelt sondern  kreative Aktionen durchgeführt wie beispielsweise die Straßenmalaktion #wiestarkwäredasdenn zum Weltkindertag . Das traditionelle Fahnhissen mit dem Karlsruher Oberbürgermeister hat jahrelange Tradition. Neben diesen tollen Aktivitäten haben Sie außerdem die Kinderrechte als festen Bestandteil fest in Ihrem  Schulkonzept und Alltag verankert.

Wir bedanken uns für Ihren großartigen und langjährigen Einsatz für UNICEF und die Kinderrechte. UNICEF ist stolz darauf, mit Ihrer Schule zusammenzuarbeiten und wir wünschen uns für die Zukunft weiterhin eine lange Partnerschaft mit der Waldhausschule.“

Derzeit dürfen 11 Schulen bundesweit die Auszeichnung „Schule aktiv für UNICEF“  tragen. Jede drei Jahre muss ein Bericht über die Kinderrechteaktivitäten an die UNICEF Bundesgeschäftsstelle in Köln gesendet werden.

Wir freuen uns sehr, mit unserem Engagement das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen unterstützen und somit zur Verbesserung der Situation von  Kindern, die nicht das Glück hatten in einem reichen Land geboren worden zu sein, beitragen zu können.

 

Lockdown in der Waldhausschule: Lernen, jetzt erst recht!

Bereits im vergangenen Schuljahr hat das Lehrerkollegium der Waldhausschule für  die sogenannte „Notbetreuung“ ein ganz besonderes Konzept entwickelt und sehr erfolgreich durchgeführt: die Schüler wurden von Ende März bis Schuljahrsende vormittags über vier Schulstunden im „Gruppenklassensystem“ unterrichtet, womit die Konstanz der Kohorten gewährleistet war und potentielle Infektionsketten vermieden wurden.

Als  im Dezember die Nachricht der vorgezogenen Weihnachtsferien kam, wurde dieses bewährte System aus der Schulschublade geholt und noch vor Weihnachten wieder umgesetzt.  Auch wurde gleich vereinbart, damit in den Januar zu starten, sollte der Pandemieverlauf sich nicht gewaltig verbessern.

In einer virtuellen Lehrerkonferenz am Ferienende wurden die letzten Details  in Breakout-Sessions besprochen und Teambildungen bestätigt. Es wurde vereinbart, dass in der Schule von den Erwachsenen FFP2 Masken getragen werden. Absprachen zwischen Heim- und Schulleitung unterstützten das Vorhaben in Heim und Schule.

 

Die Jugendhilfe Waldhaus wie auch die Waldhausschule  sind  als Elemente der Jugendhilfe systemrelevant. Die Kinder und Jugendlichen haben einen besonderen Förderbedarf, der auch in Pandemiezeiten erfüllt werden muss. Da das Waldhaus überregional belegt ist und  Kinder teilweise aus Hochrisikogebieten kommen, ist das Spagat zwischen vertrauensvoller familiärer Atmosphäre und Sicherheit für Kinder und Mitarbeiter*innen momentan nicht einfach. Gute Überlegungen reiften zu guten Konzepten. Während die Teams in den Gruppen mit der Erstellung besonderer Hygienekonzepte beschäftigt waren, erarbeiteten die Lehrer*innen Wochenpläne für die Schüler ihrer eigenen Klassen.

Bis auf zwei erkankte Kinder kehrten alle Kinder und Jugendlichen nach den Ferien ins Waldhaus zurück. So konnte am ersten Schultag nicht nur eine „Notbetreuung“ starten sondern auch eine gute Lernförderung. Dies ist möglich, weil keine Schüler zuhause durch Homeschooling benachteiligt sind.

         

Die „Gruppenklassen“ werden morgens gegen 9 Uhr  vom diensthabenden Erzieher in die Schule und direkt in die Klasse gebracht. Dort findet man u.a. in der „Dachsbauklasse“ oder bei den „Bärenhöhleschülern“ eine bunte Mischung aus groß und klein. Vom 1.-Klässler bis zum 9. -Klässler  wartet auf jedes Kind ein individualisiertes Arbeits- und Lernmaterial. Damit der Vormittag auch abwechslungsreich bleibt, wechseln Angebote zum digitalen Lernen, kreative Übungen aber auch Spiel und Basteln das „Betreuungsangebot“ ab. Die CO2 Ampeln in jedem Klassenzimmer erinnern an regelmäßiges Lüften.

        

Wer nicht mehr weiter weiß, darf  seine Klassenlehrerin vor deren Tür befragen- mit Abstand natürlich. Die Abschlussschüler werden nach einem ganz speziellen System unterrichtet um eine optimale Vorbereitung für die Prüfungen zu ermöglichen.

 

Nach der Schule bis in den späten Nachmittag oder vielleicht auch am ganz frühen nächsten Morgen korrigieren die Klassen-/Fachlehrer die bearbeiteten Aufgaben und Blätter, so dass ihre Schüler passgenau in den nächsten Schultag starten können. Das Lernen in den „Gruppenklassen“ wird von Teams aus Lehrer*innen, Schulbegleitern und BufDi betreut. Bei Engpässen steht gerne der ein oder andere Erzieher zur Unterstützung bereit. Das System ist sehr aufwändig für das Lehrerkollegium aber im gleichen Maße erfolgreich.

Ein großes Lob muss vor allem den  Waldhauskindern ausgesprochen werden, die dieses bunt gemischte Lernen mit Freude und Schwung großartig bewältigen. Es ist erstaunlich zu sehen, wie konzentriert und freudig in den heterogenen Gruppenklassen gearbeitet wird, nur selten ist ein „Springereinsatz“ durch Schulleiterin Frau Grass nötig. So ist auch die Zeit des Lockdowns dank guter Strukturierung, Vorbereitung und Abstand mit gemeinsamen Lernen und gegenseitigem Helfen ausgefüllt. Alle Beteiligten sind dankbar über diese gute Lösung und es zeigt sich mal wieder, wie verlässlich die große Waldhausfamilie ist.