Bereits im Frühjahr letzten Jahres startete unsere Erziehungsleiterin Beate Bollig-Richter ein tolles Projekt am Waldhausstall. Frau Bollig-Richter ist auch für die tiergestützte Pädagogik im Waldhaus verwantwortlich und führt mit Kindern neben der experientiellen Reittherapie auch besondere Projekte durch. Das Gelände um den Stall sollte ein wenig bunter werden, so war die Idee. Ein bunter Zaun sollte gestaltet werden, das traf bei den Kindern auf offene Ohren und helfende Hände.
Die Pandemie machte dem Vorhaben ein Strich durch die Rechnung, denn pandemiebedingt muss auch beim „Stallprojekt“ auf wechselnde Gruppen geachtet werden. Doch nach und nach und auch mit der Unterstützung von Nadine Radtke, die seit September am Stall tätig ist, gelang es mittlerweile, über 30 bunte Zaunlatten von Kindern und Jugendlichen bemalen zu lassen.
„Ganz glatt müssen die Latten sein, damit die bunten Kunstwerke nach einer Grundierung auch gut haften“, berichtet Beate Bollig-Richter. Ende April war es nun soweit, die farbenfrohe Zaunlatten wurden von einem jungen „Helfer-Team“ montiert. Stolz zeigt der 13-jährige Michael seinen geliebten Bananosaurus, den er auf einer Latte verewigt hat.
Noch ist Luft zwischen den Zaunlatten, doch nach dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ ist zu erahnen, wie viel Freude durch kreatives Bemalen den Kindern noch bevorsteht.
Ehrenamt macht Schule
Seit Mitte Januar darf sich das Waldhaus über ehrenamtliche Unterstützung freuen!
Der Malscher Harry Mai, der als Ingenieur bei der Deutsche Telekom/CTDI tätig war, freute sich über die Beteiligung seines Arbeitgebers am Programm „Engagierter Ruhestand“. Dieses Programm ermöglicht Arbeitnehmern früher in den Ruhestand zu gehen und dafür dann 1000 Stunden Ehrenamt innerhalb von drei Jahren zu leisten.
Da Herr Mai früher Seminare sowie Fortbildungen organisiert und geleitet hat und ihm die Arbeit mit jungen Leuten Spaß macht, bot er der Jugendhilfeeinrichtung Waldhaus seine ehrenamtliche Tätigkeit an.
Der Präsenzunterricht in unseren sehr heterogenen „Gruppenklassen“ macht viel Unterstützung für die Kinder und Jugendlichen erforderlich, die Hilfe durch Herrn Mai kam hier also gerade recht. Sei vielen Wochen ist er nun vormittags in der Waldhausschule tätig. Hier ist er „Lerncoach“ sowohl für einige ältere Schüler, denen er bei schwierigen Matheaufgaben immer weiterhelfen kann. Überwiegend jedoch begleitet der Ehrenamtliche intensiv einen Malscher Jungen, der beim Lernen viel Einzelbetreuung braucht. Am Nachmittag packt Herr Mai dann noch bei den Hausmeistern kräftig mit an, denn in einer Jugendhilfeeinrichtung gibt es immer etwas zu tun.
Herr Mai fühlt sich in der Waldhausschule sehr gut aufgehoben, denn er spürt, dass seine Unterstützung vom Lehrerkollegium „auf Augenhöhe“ sehr willkommen ist. Er empfindet es als erfüllend und bereichernd, etwas für die Gemeinschaft zu tun und Kindern und Jugendliche zu helfen.
Nachdem er nun die Kinder aus zwei „Gruppenklassen“ gut kennt, äußert er die Hoffnung: „Ich wünsche mir für sie, dass sie die Chance haben, später einen höheren Abschluss erwerben und somit einen guten Beruf erlernen zu können.“
Wie gut, dass durch das Projekt „Engagierter Ruhestand“ einem erfahrenen Menschen die Möglichkeit geboten wird, seine Ressourcen der Gemeinschaft zur Verfügung stellen und auch im Alter noch aktiv sein zu können. Wie schön, dass das Waldhaus und seine Kinder „Nutznießer“ dieses Engagements sein dürfen!
Wir bedanken uns bei Herrn Mai von Herzen für seine ehrenamtliche Tätigkeit!
Doris Milbich in den Ruhestand verabschiedet
In einer kleinen, „coronagerechten“ Feierstunde wurde unsere langjährige Bürofachkraft Doris Milbich in den Ruhestand verabschiedet. Nahezu 25 Jahre war Frau Milbich als Sekretärin in der Verwaltung des Waldhauses an drei Wochentagen tätig. Geschäftsleiterin Irene Gerber lobte in bewegenden Worten den langjährigen Einsatz der Mitarbeiterin. Frau Milbich bedankte sich bei „ihrer Chefin“ für die freundliche Wertschätzung und die gute Zusammenarbeit. Groß war die Freude über den bunten Waldhaus-Blumengruß, die Abschiedskarte „mit Inhalt“ aller Mitarbeiter*innen und vor allem auch über die Urkunde zum 25. Dienstjubiläum, die trotz fehlender vier Wochen Tätigkeit von Herzen überreicht wurde.
Doris Milbich freut sich nun auf den verdienten Ruhestand mit Ehemann, Kindern und vier Enkeln. Die Arbeit wird auch hier nicht stillstehen.
Heimleiter Wolfgang Ihle und Geschäftsleiterin Irene Gerber verabschieden Doris Milbich
„Rund ums Ei“ oder: Ostern in der Feriengruppe
Natürlich wurde auch dieses Jahr in der Feriengruppe Ostern gefeiert. Deshalb begaben sich die Jungs am Ostersonntag als erstes auf die Suche nach verstecken Osterkörbchen, welche mit verschiedenen Süßigkeiten und traditionell mit bunten Eiern versehen waren.
Aber das sollte es noch nicht gewesen sein. Erzieher Robin Wieland hatte sich nämlich etwas ganz Besonderes überlegt für seine Schützlinge. Auf ging es zu einem ,,Oster- Wettbewerb‘‘, bei dem alle in verschieden Spielen gegeneinander antreten durften.
Unter dem Motto „Rund ums Ei“ konnten die Jungs ihr Geschick in spannenden Spielen ,,Wer bin ich?‘‘, „Ei auf Zuckerberg“, „Eierdrehen“und „Eierlauf“ unter Beweis stellen. Die Person mit den meisten besten Leistungen und somit den meisten Punkten durfte am Ende des Wettbewerbs den Hauptgewinn entgegen nehmen. Natürlich ging keiner leer aus denn auch Platz 2 und 3 erhielten einen Preis.
Letztendlich waren dann alle Gewinner, denn jeder hatte großen Spaß an diesem besonderen Tag und bedankten sich bei Robin Wieland für die coole Idee.
Teststrategie im Waldhaus: Übung macht den Meister
Zwar hatte das Kultusministerium zwei Antigen- Corona-Selbsttests pro Woche für Schüler und Lehrpersonal angekündigt, doch auf die zeitnahe Information, wie es konkret nach den Osterferien weitergehen soll, wartet man noch heute. Glücklicherweise konnte über die LAG (Landesarbeitsgemeinschaft der privaten SBBZen ESENT) in Erfahrung gebracht werden, dass auch die privaten Schulen über die Gemeinden und Städte mit Tests versorgt werden sollen. Frau Hummel, die für Malsch hinsichtlich Coronatests verantwortlich ist, sagte daraufhin die Versorgung der Waldhausschule zu.
Um Kindern und Personal Sicherheit im Umgang mit den Selbsttests zu geben, organisierten Heim- und Schulleitung noch vor den Osterferien einen „Test-Einführungstag“. Frau Huber, eine in Coronatests geschulte Pflegefachkraft, konnte für dieses Vorhaben gewonnen werden. Bis auf vier Jungen lagen alle elterlichen Einverständniserklärungen vor, so dass dem Projekt fast nichts mehr im Wege stand- denn leider trafen die von der Gemeinde zugesagten Tests nicht rechtzeitig ein. So machte sich Schulleiterin Ursula Grass auf eine kleine Tour durch verschiedene ALDIs, denn dort konnten jeweils zehn Selbsttests zu erschwinglichem Preis erworben werden.
Im dafür vorbereiteten Festsaal fanden sich am letzten Schultag halbstündlich die „Gruppenklassen“ mit Lehrer*innen und Erzieher*innen ein. Die Durchführung der „Nasenbohrer-Selbsttests“ war einfach zu handeln, auch unsere Jüngsten kamen damit gut zurecht. Die meisten Schüler hatten sogar regelrecht Spaß daran und lachten über das Kitzeln in der Nase. Alle waren froh, dass es kein positives Ergebnis gab.
Nun hoffen wir, dass die zugesagten Selbsttests rechtzeitig vor Ferienende in Malsch ankommen. Das Waldhaus befindet sich in einer ganz besonderen Situation und ist deshalb dringend auf die Tests angewiesen: unsere Kinder und Jugendlichen kommen nicht aus einer hinsichtlich der Pandemie einschätzbaren nahen Gemeinde sondern durch die überregionale Belegung auch aus Städten und Regionen mit hohen Inzidenzen. Die Anreise nach den Ferien ist bereits am Samstag, so dass die Selbsttests dann auf der Gruppe durchgeführt werden sollen. Der Unterricht an der Waldhausschule wird am 12. April nach bewährtem Konzept der Gruppenklassen auch wieder aufgenommen.
Künftig ist angedacht, dass an den Wochenenden für die Wohngruppen bei Anreise getestet wird, für die Tagesgruppen dann montags und für alle Schüler immer mittwochs in der Schule.
Unverständlich bleibt, wieso für Schulpersonal kostenlose Selbsttests zur Verfügung gestellt werden, jedoch für Mitarbeiter*innen in der Jugendhilfe nicht. Die pandemiebedingten Kosten für Hygieneartikel wie Masken, Desinfektionsmittel, Schutzausrüstung sind erheblich und werden von keinem Kostenträger übernommen!!!
Das Waldhaus hofft nun auf die zugesagte Versorgung durch die Gemeinde und wird alles tun, um durch gut organisierte Strukturen nicht zu einem „Hotspot“ in Malsch zu werden.
„DJs in der Pause“ und „Wunschtage“ in der Waldhausschule
Da die Pandemie durch viele Regeln und Sicherheitsbestimmungen Leben und Lernen in der Schule nicht einfach machen, unsere Schüler jedoch ganz hervorragend mit dieser Situation umgehen, hat sich das Lehrerkollegium einige Highlights für den Schulalltag überlegt.
So gibt es nun einmal täglich während einer Pause die Möglichkeit, den Pausenhof mit cooler Musik zu beschallen. Dafür dürfen die „Gruppenklassen“ abwechselnd eine Playlist erstellen, die von zwei DJs abgespielt wird. Zuhören klappt auch mit Abstand ganz prima!
Am Freitag, dem 19. März fand endlich der heißersehnte „Pizzatag“ statt. Schulleiterin Ursula Grass hatte am Vortag mit vier Schülern 20 Kilo Hefeteig vorbereitet, der dann zu über 120 Pizzavarianten verarbeitet wurde.
Eine Woche später war der „Jogginghosentag“ angesagt- zur großen Freude aller Jungs.
Am Montag, dem 29. März folgte „Kaugummi satt“.
Sechs verschiedene Sorten Kaugummis konnten dabei gekaut und getestet werden, als knapper Gewinner siegte „Hubba Bubba“ 😀.
Beim Outdoor-Blasenwettbewerb wurden die Meister der „Kaugummiblasen“ ermittelt. „So macht Schule Spaß“, war sich die Waldhausschulgemeinschaft einig.
Für den letzten Schultag vor den Osterferien hat sich die stellvertretende Schulleiterin, Anja Lorenz, etwas Besonderes überlegt: mit ihrer Klasse backt sie frisches Osterbrot während Sonderpädagogin Monika Rastetter mit den Schülern Eier färbt und Kresse züchtet.
Mit traditioneller Eiersuche und einem Osterfrühstück in den Klassen klingt der Unterricht aus unter dem mittlerweile bewährten Motto: getrennt und doch gemeinsam.
SMV-Malwettbewerb: Nun haben wir ein Logo!
Vor einigen Wochen rief die SMV der Waldhausschule zu einem großen Malwettbewerb auf, an dem sich alle Schüler, egal ob groß oder klein, beteiligen konnten und bei dem tolle Preise für die Sieger winkten. Ziel des Wettbewerbs war es, ein eigenes SMV-Logo in unseren Schulfarben, grün und blau, zu entwerfen.
Alle von den Schülern eingereichten Entwürfe wurden in der Aula der Waldhausschule ausgestellt und konnten hier von unserer Schulgemeinde bestaunt werden.
Bei wirklich sooooooo vielen tollen Ergebnissen, fiel es der Jury, die aus den beiden Schülersprechern Alexander und Furkan, der SMV-Lehrerin und zwei weiteren Lehrer*innen bestand, sichtlich schwer eine Entscheidung zu treffen.
Doch nach eingehender Beratung standen die Sieger dann doch fest. Vergeben wurden drei Preise in der Gruppe der Klassen 1-4 und vier weitere Preise in der Gruppe Klasse 5 -9.
Die Bekanntgabe der einzelnen Platzierungen und natürlich des Gesamtsiegers fand im Rahmen einer Vollversammlung statt, die die Waldhausschule im Freien, unter Einhaltung aller bestehenden Regeln, abhielt.
Die SMV bedankt sich bei allen Teilnehmern, die sich große Mühe gegeben haben, uns ein schönes Logo zu erstellen. Denn ab sofort werden alle unsere Berichte auf der Homepage an unserem neuen, tollen Logo zu erkennen sein.
Siegerbild von Janni D.
Bescherung im März?!?
Ja, was war denn da in der Waldhausschule los? Ende März, bei strahlendem Sonnenschein fand eine Bescherung mit Weihnachtsgeschenken für die Schulklassen statt. Diese ungewöhnliche Aktion ist aber ganz einfach zu erklären. Bereits im Dezember des letzten Jahres hatte das Walahfrid-Strabo-Gymnasium Kontakt zu Anja Lorenz, SMV-Lehrerin der Waldhausschule, aufgenommen, um ihr mitzuteilen, dass sich die SMV ihrer Schule dazu entschieden hat, im Rahmen einer Weihnachtsaktion, die Kinder und Jugendlichen der Waldhausschule mit Geschenken zu überraschen. Jede Klasse durfte dafür einen Wunsch auf einen Wunschzettel schreiben, der von den Kindern schön gestaltet wurde.
Doch leider, wie in vielen Bereichen, verhinderte Corona eine Übergabe der Geschenke vor Weihnachten. Doch jetzt, endlich, gelang es, einen gemeinsamen Termin zu finden und so reiste „Finn Schwall“, stellvertretend für das Walahfrid-Strabo-Gymnasium in Rheinstetten nach Malsch und übergab die Geschenke an den dortigen Schülersprecher Alexander und seinen Stellvertreter Furkan.
Im Rahmen einer Vollversammlung, unter Einhaltung der bestehenden Regeln, wurden die Weihnachtsgeschenke dann an die Schüler übergeben. Die Freude war riesig und ein ganz besonderes Dankeschön geht an dieser Stelle nochmals an die SMV des Walahfrid-Strabo-Gymnasiums für diese schöne Idee und natürlich an Finn Schwall, der sich wirklich sehr engagiert hat, um unseren Kindern die Geschenke zu überbringen.
Holla, die Nähfee oder: es gibt nichts Gutes außer man tut es
Wer hätte gedacht, dass sich ein netter Social Media Konakt so segensreich für die Waldhauskinder entwickeln würde? Begonnen hatte die Facebook-Freundschaft zwischen Schulleiterin Ursula Grass und der Berlinerin Petra Gutsch durch gemeinsames ehrenamtliches Nähen von Frühchen-Quilts und Masken im Frühjahr 2020.
Nähfee Petra Gutsch
Seit August letzten Jahres näht die liebe Nähfee nun schon unermüdlich farbenfrohe, phantasievolle Decken, Kissen und Wandbehänge für die Jugendhilfeeinrichtung. Dafür wird sie von der Schulleiterin mit großen und kleinen Stoffresten versorgt, über 40 Kilo Stoff wurden mittlerweile nach Berlin gesendet. Daraus entstanden bereits 28 bunte, große Quilts (Bettdecken), 17 Wandbehänge und Utensilos sowie 20 Kissenbezüge.
Alle Quilts sind dem Waldhaus gewidmet und sogar mit Namen versehen. Das letzte Kunstwerk nennt sich „The 845 Pieces Quilt for Waldhaus Malsch“. Der Name ist Programm, über drei Tage lang war Petra Gutsch nur mit dem Schneiden der 845 kleinen Stoffstreifen beschäftigt bevor sie diese zu einem Feuerwerk aus Farben verarbeitete.
Was bewegt eigentlich eine Dame aus dem fernen Berlin, sich für unsere Kinder im Waldhaus so tatkräftig zu engagieren, fragte sie die Schulleiterin? Die Antwort konnte die Nähfee schnell geben: „Kinder brauchen Geborgenheit, die ich als Kind nie erfahren habe. So eine kuschelige Decke kann ein kleines Stück Geborgenheit symbolisieren. Wenn ich das geben kann, dann tue ich es mit deiner Hilfe, Ursula. Nicht zuletzt hab ich unglaublich viel Spaß daran, auch wenn es manchmal länger dauert, als erwartet. Auch filme ich gerne und zeige anderen, wie es geht. Also hat dies gleich mehrere Effekte. Ich bin unglaublich dankbar.“
Dankbar sind vor allem die Kinder und Jugendlichen. Die leuchtenden Augen, wenn sie sich eine bunte Decke bei Frau Grass aussuchen dürfen, sprechen für sich.
Die Kinder, Jugendlichen, Mitarbeiter*innen und die Geschäftsführung (Frau Gerber, Frau Grass und Herr Ihle) bedanken sich von ganzem Herzen für dieses liebevolle, großzügige Engament!
Jahrestag “Waldhaus in der Pandemie“: GETRENNT und doch GEMEINSAM
Genau vor einem Jahr, am 16. März 2020, versammelte sich am Montagmorgen die Schulgemeinschaft in der Aula der Waldhausschule. Während alle öffentlichen Schulen am kommenden Tag schließen würden, sollte bei uns eine besondere Beschulungsform mit den „Los Wochos Coronos“ starten. Dazu durften alle Jungs ihre Ideen einbringen, damit die Schulzeit leichter und attraktiver würde. „Jogginghosen- und Kaugummitage“, „Pizza und Waffeln für alle“ aber auch „Dunkelverstecken im ganzen Schulhaus“, „Spiel- und Schachturniere“ sowie „Grillen“ waren gewünscht. Als Schulleiterin Ursula Grass um 8 Uhr verkündete, dass in Stadt und Landkreis gerade mal 29 Menschen an COVID 19 erkrankt waren hätte keiner geahnt, dass bereits um 11 Uhr die Nachricht über den ersten Coronafall in der Waldhausschule eintreffen würde.
Somit startete die Pandemiezeit im Waldhaus mit zwei erkrankten Lehrerinnen, einer Kinder-Quarantänegruppe und Homeschooling, da alle Lehrer für 10 Tage vom Gesundheitsamt in häusliche Isolation geschickt wurden.
Innerhalb weniger Stunden gelang es, durch engagierte Erzieher*innen eine Betreuung für die Quarantänegruppe auf die Beine zu stellen und die Fernversorgung durch die Schule mit Unterrichtsmaterialien zu organisieren.
Zehn Tage später startete dann das mittlerweile sehr bewährte Beschulungskonzept nach Heimgruppenzugehörigkeit, das während des gesamten ersten Lockdowns und nun auch wieder seit dem 15. Dezember durchgeführt wird. Dieses sehr aufwändige Beschulung sichert die Einhaltung der Kohorten und im Krankheitsfall die sichere Nachverfolgung von Infektionsketten.
Sowohl in Heim und Schule sind seit einem Jahr alle Kinder und Jugendlichen nach Gruppen getrennt, nicht einfach für alle Erziehenden aber auch für die Kinder. In der Schule halten die Kinder die AHA-H Regeln vorbildlich ein und an ihrem schulischen Lernen in extrem heterogenen Gruppen kann sich so mancher Schüler an öffentlichen Schulen ein Vorbild nehmen. Seit einem Jahr wird jede Klasse durchgehend, auch in den Pausen, von ihren Lehrern betreut um die Gruppenkonstanz sicher zu stellen. An das Tragen von Masken haben sich längst alle „Waldhäusler“ gewöhnt, auch wenn die sicheren FFP2 Masken manchmal den Wunsch nach Durchatmen im wahrsten Sinne des Wortes verstärken.
Um an dieses nicht einfache Jahr rückblickend zu erinnern und die großartigen Leistungen unserer Kinder, Jugendlichen und Mitarbeiter*innen zu würdigen, versammelte sich zum „Jahrestag“ die Schulgemeinschaft „getrennt und doch gemeinsam“ im Schulhof. Frau Grass bedankte sich von Herzen bei allen Kindern und Erwachsenen, Heimleiter Wolfgang Ihle betonte die tolle Arbeit in den Gruppen.
Als Frau Grass den im letzten Jahr erstellten „Wunschzettel“ hervorholte, war der Jubel groß. Mit Applaus und lauten Rufen wurden die drei beliebtesten Wünsche ermittelt, die in den nächsten 14 Tagen an der Waldhausschule realisiert werden sollen. Am Freitag geht es los mit einem „Pizzatag“ für alle und in der kommenden Woche gibt es einmal „Kaugummi satt“ sowie einen „Jogginghosentag“.
Herr Ihle freut sich schon auf den von ihm angekündigten Ausflug in den Europapark, wenn es das Infektionsgeschehen wieder zulässt.
„Getrennt und doch gemeinsam“, unter diesem Motto konnte die nicht einfache Arbeit im Waldhaus im letzten Jahr bewältigt werden. Freude, Mut und Zuversicht zum Wohle unserer Kinder und Jugendlichen werden uns auch jetzt nicht verlassen.